ÖNORM S 5220-1

Durch die Zufuhr offener radioaktiver Stoffe in den Körper (Inkorporation) werden Personen einer inneren Strahlenexposition ausgesetzt. Die in dieser ÖNORM angegebenen Grundsätze und Überwachungsverfahren dienen dazu, die Strahlenexposition durch inkorporierte radioaktive Stoffe zu kontrollieren, insbesondere, falls erforderlich, den Beitrag zur Effektivdosis zu ermitteln und den Nachweis zu führen, dass die Grenzwerte der Effektivdosis bzw. der Organ-Äquivalentdosis nicht überschritten worden sind und sich Arbeitsplatzbedingungen nicht unerwartet verändert haben. Diese ÖNORM kann von den zuständigen Behörden bei Bewilligungsverfahren zu Grunde gelegt werden, damit die physikalische Strahlenschutzkontrolle nach Inkorporation radioaktiver Stoffe zur Ermittlung der Effektivdosis bzw. der Organ-Äquivalentdosen nach einheitlichen Kriterien im erforderlichen Umfang durchgeführt wird. Bei bereits bewilligtem Umgang kann die Bewilligungsbehörde an Hand der Kriterien in 4.3 die Notwendigkeit und gegebenenfalls die Häufigkeit und das empfehlenswerte Verfahren für die Inkorporationsüberwachung feststellen. Für die dafür erforderlichen Messungen sind zwei Arten von Messstellen vorgesehen (siehe ÖNORM S 5220-2). Die vorliegende ÖNORM ist in jenen Fällen anzuwenden, wo die Möglichkeit besteht, dass Personen beim Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen einer Strahlenexposition durch Inkorporation ausgesetzt werden. Diese ÖNORM ist nicht auf Radon am Arbeitsplatz anzuwenden.