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Technische Regel
ÖKL MB 97
Issue date: 2018 11
Schaffung von Auslaufflächen bei Anbindehaltung / 2. Auflage
Ziel dieses Merkblattes ist, Empfehlungen zur Errichtung
und zum Betrieb von Ausläufen zu geben
und Lösungen aufzuzeigen, wie die Rechtsvorschriften
bei dauernder Anbi...
Withdrawn: 2024 02 26
Publisher:
Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung
Format:
Digital | 12 Pages
Language:
German
ICS
Ziel dieses Merkblattes ist, Empfehlungen zur Errichtung
und zum Betrieb von Ausläufen zu geben
und Lösungen aufzuzeigen, wie die Rechtsvorschriften
bei dauernder Anbindehaltung umgesetzt
werden können.
Beim Fehlen von Weidegang muss ein Auslauf ermöglicht
werden. Alternativ zur Errichtung eines
Auslaufs soll auch ein Umbau auf einen Laufstall in
Erwägung gezogen werden.
Angebunden gehaltenem Rindvieh (Jung- und
Mastvieh, Kalbinnen, Kühe, Zuchtstiere) muss
mindestens an 90 Tagen im Jahr eine geeignete
Bewegungsmöglichkeit
wie Auslauf, Weide oder
temporäre Laufstallhaltung gewährt werden (ausgenommen
sind Kälber bis zu einem Alter von 6 Monaten,
die ohnehin nicht angebunden gehalten werden
dürfen und ab einem Alter von 8 Wochen in Gruppen
zu halten sind). Die tiergerechteste und von der
Nutzung des Auslaufs her einfachste Lösung ist die
Laufstallhaltung mit Weideperioden.
Eine regelmäßige Bewegungsmöglichkeit fördert
nachhaltig die Gesundheit der Tiere, die Fruchtbarkeit
und Stoffwechselvorgänge. Der Aufenthalt im
Gesetzliche Grundlagen in der geltenden Fassung
n Bundestierschutzgesetz (§ 16, § 44),
1. Tierhaltungsverordnung (1. THVO)
n Wasserrechtsgesetz 1959 und
Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung
n Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch
(insb. §§ 364 und 1320)
www.ris.bka.gv.at/bund
n Landesgesetze und OIB-Richtlinie 3 Hygiene,
Gesundheit und Umweltschutz
www.ris.bka.gv.at/land
www.oib.or.at
Für Biobetriebe
n EU-Verordnung 834/2007 und 889/2008
http://eur-lex.europa.eu
n Runderlass des Gesundheitsministeriums
(Kleinbetriebsregelung)
www.verbrauchergesundheit.gv.at > Lebensmittel
> Rechtsvorschriften > in Österreich >
Biologische Produktion
Freien bietet Außenklimareize, die ebenfalls Stoffwechselvorgänge
anregen. Ausreichend Licht und
frische Luft, aber auch Wind und Regen, tragen
zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Gesunderhaltung
bei. Die meisten positive Effekte stellen
sich bei regelmäßiger, d.h. täglicher Nutzung von
Weiden und Ausläufen ein. So konnte gezeigt werden,
dass Sprunggelenksschäden, verursacht durch
unsachgemäße Standplätze, bei Weidehaltung und
Auslauf schneller abheilen als ohne Bewegungsmöglichkeit.
Deshalb ist bei der Anbindehaltung für
die Tiere ein täglicher Zugang zu einer geeigneten
Bewegungsmöglichkeit sehr zu empfehlen.
Der Anbindestall ist zusammen mit den Auslaufflächen
als Einheit zu sehen: Je häufiger und regelmäßiger
der Auslauf zur Verfügung gestellt wird,
desto besser gewöhnen sich die Rinder daran;
der Arbeitsablauf gestaltet sich einfacher und das
Unfallrisiko
wird bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen
geringer. Zugleich lassen sich in der Zeit, in
der die Tiere draußen sind, im Stall notwendige Reinigungs-
und Vorbereitungsarbeiten zur Fütterung
besser ausführen.