ÖNORM EN ISO 7933

In diesem Dokument wird ein Modell (Modell der vorhergesagten Wärmebeanspruchung (en: predicted heat strain (PHS) model)) beschrieben, das der analytischen Bestimmung und Interpretation der Wärmebelastung (im Hinblick auf Wasserverlust und rektale Temperatur) einer durchschnittlichen Person in einer heißen Umgebung dient sowie der Bestimmung der maximal zulässigen Expositionsdauer, innerhalb derer die physiologische Beanspruchung für 95 % der ihr ausgesetzten Bevölkerung annehmbar ist (die maximal ertragbare rektale Temperatur und der maximal ertragbare Wasserverlust werden bei 95 % der betroffenen Personen nicht überschritten). Die verschiedenen Bedingungen, die in diesem Vorhersagemodell und besonders bei der Wärmebilanz verwendet werden, zeigen den Einfluss der unterschiedlichen physikalischen Parameter der Umgebung auf die Wärmebelastung der durchschnittlichen Person. Auf diese Weise ermöglicht es dieses Dokument zu bestimmen, welche Parameter oder welche Gruppen von Parametern verändert werden können und in welchem Ausmaß dies erfolgen kann, um das Risiko einer physiologischen Überbeanspruchung zu reduzieren. In der gegenwärtigen Form lässt sich dieses Bewertungsverfahren nicht auf Fälle anwenden, bei denen besondere Schutzkleidung getragen wird (z. B. voll reflektierende Kleidung, Kleidung mit Aktivkühlung und Belüftung, undurchlässige Overalls). Dieses Dokument sagt nicht die physiologische Reaktion einzelner Personen vorher, sondern berücksichtigt nur durchschnittliche Personen, die sich in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden und in der Lage sind, ihre Arbeit durchzuführen. Sie ist daher für den Gebrauch durch Personen bestimmt, die beispielsweise im Bereich der Ergonomie oder der Industriehygiene ausgebildet sind, da die Ergebnisse der Auslegung durch Fachleute bedürfen können. Empfehlungen dazu, wie und wann dieses Modell anzuwenden ist, finden sich in ISO 8025.