Eine Frau in kariertem Hemd und Kappe hält ein Tablet vor einer Drohne.

Standards verstehen

Von der Idee zur innovativen Lösung, zum Exportschlager, zum Forschungsdurchbruch

Standards schaffen praktikable, nachhaltige Lösungen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen.

In a nutshell

Was sind Standards?

Standards

  • sind von Fachleuten entwickelte Empfehlungen
  • stehen für Qualität, sorgen für Sicherheit und schaffen Vertrauen
  • eröffnen Unternehmen neue, internationale Märkte
  • fungieren als Motor für Innovation
  • haben grundsätzlich keine rechtliche Verbindlichkeit
Schlüsselrollen
Eine Gruppe von drei Personen sitzt um einen Laptop herum.

Wer den Standard hat, hat den Markt

Standards wirken im Hintergrund und machen unser Leben einfacher, sicherer und besser.

Das zeigt sich in vielen Bereichen, zum Beispiel:

  • Barrierefreiheit für eine inklusive Gesellschaft
  • Bauwerksbegrünung für Klimaschutz, Energiewende und kühlere Städte
  • KI für eine sichere Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen

Standards mitgestalten

Standards stärken die Wettbewerbsfähigkeit und fördern den Export. Sie sind wichtige Hebel für wirtschaftlichen Erfolg, denn sie ermöglichen es beispielsweise:

  • Qualität zu signalisieren, um Kund:innen und Lieferant:innen zu überzeugen
  • Anforderungen zu erfüllen, um neue Zielmärkte schneller zu erschließen
  • Planungs- und Produktionsabläufe zu optimieren, um die Exportquote zu erhöhen

Standards beziehen

Standards sorgen für markttaugliche Forschungsergebnisse und treiben Innovationen voran.

Beispiele für laufende Forschungsprojekte:

  • European Connected Factory Platform for Agile Manufacturing EFPF
    Ziel: vernetztes Smart-Factory-Ökosystem entwickeln
  • Reincarnate
    Ziel: CO2-Fußabdruck der Bauindustrie reduzieren
  • SEALIVE
    Ziel: Abfallbelastung und Verschmutzung von Land und Meeren reduzieren

Mehr zu Forschungsprojekten

Standards verringern Handelshemmnisse und ermöglichen einen funktionierenden Binnenmarkt.

Beispiele für EU-Standardisierungen, die die Märkte widerstandsfähiger machen:

  • Green Deal
    • Klare Definitionen und konkrete Messwerte
    • Verringerung CO2-Emissionen, umweltfreundliches Produktdesign
    • Kreislaufwirtschaft und Abfall
  • Digitale Transformation
    • Künstliche Intelligenz, 5G und IoT
    • Datensouveränität und Technologieethik
    • Cyber Security

Mehr zur EU-Standardisierungsstrategie

Gerade für die Twin Transition, die digitale und grüne Transformation, braucht es smarte Lösungen und kluge Köpfe – wie sich zeigt, findet sich beides in der Standardisierung. Standards sind in einer Welt, die nachhaltiger und vernetzter wird, von enormer Bedeutung.
Porträt Valerie Höllinger, CEO
Valerie Höllinger, Managing Director, Austrian Standards
Fakten aus der Welt der Standards
94 %
aller Standards sind europäischen oder internationalen Ursprungs
6 %

der Standards haben ihren Ursprung in Österreich (ÖNORMEN)

24.594

verschiedene Standards hat Austrian Standards im Portfolio

169

Länder sind Teil des Partnernetzwerks von Austrian Standards

Grundbegriffe

Anhand der Bezeichnung eines Standards lassen sich sein Ursprung bzw. Gültigkeitsbereich und das Veröffentlichungsdatum ablesen.

Ein Beispiel eines ÖNORM-Titels erklärt die Dokumentenbezeichnung, Dokumentennummer und das Ausgabedatum.

Eine ÖNORM ist ein österreichischer Standard, der von Austrian Standards International als gesetzlich anerkannter österreichischer Normungsorganisation herausgegeben wird.

Das Dokument wurde im nationalen Standardisierungsprozess entwickelt.

Eine ONR (ON-Regel) ist eine Richtlinie, die in ihrem Entwicklungsprozess nicht alle Anforderungen eines klassischen Standards erfüllen muss. Äquivalente auf europäischer und internationaler Ebene sind „Workshop Agreements“ (CEN, ISO) und „Publicly Available Specifications“ (ISO).

Eine ONR bietet sich an, wenn der Stand einer neuen oder sich rasch vollziehenden Entwicklung dokumentiert werden soll.

Ein europäischer Standard (EN) wurde im europäischen Standardisierungsprozess entwickelt und wird von den europäischen Standardisierungsorganisationen CEN/CENELEC herausgegeben.

Die Ergänzung „ÖNORM“ erhält das Dokument, wenn es in das österreichische Portfolio übernommen wurde.

Ein internationaler Standard (ISO) wurde im internationalen Standardisierungsprozess entwickelt und wird durch die internationale Standardisierungsorganisation ISO herausgegeben.

Die Ergänzung „ÖNORM“ erhält das Dokument, wenn es in das österreichische Portfolio übernommen wurde.

Mit dem „Vienna Agreement“ wurde im Juni 1991 der Grundstein für die Zusammenarbeit der Internationalen Organisation für Normung ISO und der Europäischen Organisation für Normung CEN gelegt. Das Abkommen wurde in Wien unterzeichnet.

Die Kooperation soll sicherstellen, dass sich europäische und internationale Normen nicht widersprechen bzw. möglichst weitgehend übereinstimmen. Es gilt das Motto: „One standard, one test – accepted everywhere“.  Generell erfolgt die Normung mittlerweile zu mehr als 90 Prozent auf europäischer und internationaler Ebene.

Werksnormen werden von Unternehmen für die eigene Anwendung entwickelt. Sie sind eine Zusammenfassung von Anforderungen, welche für einen Produktionsprozess oder einen spezifischen Ablauf in einer Organisation relevant sind. Sie können neben internen Guidelines auch Teile eines oder mehrerer Standards beinhalten.

Living Standards Award

Die Preisträger:innen des Living Standards Awards zeigen, wie mit Standards

  • wirtschaftlicher Erfolg gestaltet,
  • Innovationen vorangetrieben und
  • Ideen exportfähig gemacht werden.
Mehrere Awards stehen in einer Reihe.