ÖNORM EN ISO 489

Diese Internationale Norm legt zwei Verfahren zur Bestimmung des Brechungsindex von Kunststoffen fest: Verfahren A: Verfahren zur Messung des Brechungsindex von Formteilen, gegossenen oder stranggepreßten Tafeln oder Folien mit einem Refraktometer. Dieses Verfahren gilt nicht nur für isotrope durchsichtige, durchscheinende, gefärbte oder undurchsichtige, sondern auch für anisotrope Materialien. Das Verfahren wird empfohlen, wenn hohe Anforderungen an die Meßgenauigkeit gestellt werden. Es gilt nicht für pulverförmiges oder granuliertes Material. Verfahren B: lmmersionsverfahren (Becke-Linie) zur Bestimmung des Brechungsindex von pulverförmigen oder granulierten durchsichtigen Materialien unter Anwendung eines Mikroskops. Im allgemeinen sollte monochromatisches Licht verwendet werden, um Dispersionseffekte zu vermeiden. Die Meßgenauigkeit dieses Verfahrens ist etwa die gleiche wie bei Verfahren A. Es gilt für isotrope durchscheinende, gefärbte, nicht aber für undurchsichtige oder anisotrope Materialien. ANMERKUNG 1 : Der Brechungsindex ist eine grundlegende Eigenschaft, die zur Überprüfung der Reinheit und der Zusammensetzung, zur Identifizierung von Werkstoffen und zur Bemessung optischer Teile verwendet werden kann. Aus der Änderung des Brechungsindex mit der Temperatur kann der Übergangspunkt der Werkstoffe ermittelt werden. ANMERKUNG 2: Die Meßgenauigkeit des Verfahrens B entspricht unter der Voraussetzung, daß ein erfahrener Prüfer das Verfahren sehr sorgfältig anwendet, etwa der Meßgenauigkeit des Verfahrens A (siehe Abschnitt 7).