ÖNORM EN 1784

Diese ÖNORM beschreibt ein Verfahren zur Identifizierung einer Strahlenbehandlung von fetthaltigen Lebensmitteln. Das Verfahren beruht auf dem gaschromatographischen Nachweis strahleninduzierter Kohlenwasserstoffe (KW). Es wurde in Ringversuchen an rohem Hühner-, Schweine- und Rindfleisch geprüft. Bei Anwendung auf andere fetthaltige Lebensmittel können Modifikationen notwendig sein. Während der Bestrahlung werden chemische Bindungen über Primär- und Sekundärreaktionen gespalten. In den Triglyceriden finden vorzugsweise Spaltungen in a- und b-Stellung zur Carbonylgruppe statt, dadurch entstehen um 1 Kohlenstoffatom kürzere KW oder um 2 Kohlenstoffatome kürzere KW mit einer Doppelbindung in Stellung 1. Um diese hauptsächlichen Radiolyseprodukte vorherzusagen, muß die Fettsäurezusammensetzung der Probe bekannt sein. Das Fett wird durch Ausschmelzen oder Lösungsmittelextraktion gewonnen, die KW durch Adsorptionschromatographie abgetrennt und gaschromatographisch aufgetrennt, die Detektion erfolgt mittels Flammenionisation oder Massenspektrometrie.