ÖNORM EN 12515

Diese Europäische Norm gibt ein Verfahren zur analytischen Bestimmung und Interpretation der Wärmebelastung an, der eine Person in warmem Umgebungsklima ausgesetzt ist. Dieses Verfahren wird entweder zur direkten Durchführung einer detaillierten Analyse der Hitzearbeitsbedingungen oder als Ergänzung zu dem auf dem WBGT-Index beruhenden Verfahren eingesetzt, wenn die Orientierungswerte für diesen Index überschritten werden. Die Norm enthält ein Verfahren zur Berechnung sowohl der Wärmebilanz als auch der Schweißrate, die der menschliche Körper produzieren muß, um diese Bilanz im Gleichgewicht zu halten. Ziel der Norm ist die Ermittlung von Situationen, die zu einer übermäßigen Erhöhung der Körpertemperatur oder zu übermäßigem Wasserverlust einer Normalperson führen können, die Bestimmung erforderlicher Änderungen, die zum Reduzieren oder Ausschließen dieser Effekte erforderlich sind, sowie die Bestimmung der maximal zulässigen Expositionszeiten, bei denen die Beanspruchung auf einen noch akzeptablen Wert begrenzt wird. In der gegenwärtigen Form läßt sich dieses Schätzverfahren nicht auf Fälle anwenden, bei denen besondere Schutzkleidung getragen wird, bei hoher Strahlungstemperatur, hoher Luftgeschwindigkeit und durchnäßter Kleidung. Diese Norm trifft keine Aussagen über das Vorhersagen der physiologischen Reaktion einzelner Personen, sondern berücksichtigt nur Personen in gutem gesundheitlichem Zustand mit Fähigkeit für ihre Arbeit.