EU-Cybercrime-Behörden tagten in Wien
Über 100 Teilnehmende, einschließlich Expert:innen von europäischen Strafverfolgungsbehörden, trafen sich vom 16.-17. April 2024 bei Austrian Standards im Rahmen des CYCLOPES-Projektes zum Austausch.
Internationaler Terrorismus, sexueller Missbrauch von Kindern im Internet und illegale Transaktionen mit Krypto-Assets standen diese Woche in Wien auf der Agenda der CYCLOPES-Veranstaltung. „CYCLOPES“ ist ein von der Europäischen Union finanziertes Netzwerk, in dem die nationalstaatlichen Kräfte gegen internationale Bedrohungen aus dem Netz gebündelt werden. Das Projekt verknüpft Erkenntnisse und Erfahrungen von Strafverfolgungsbehörden, Polizeiakademien sowie Forschungs- und Wissenschafts-Expert:innen aus ganz Europa. Getagt wurde bei CYCLOPES-Partner Austrian Standards im House of Standards & Innovation in Wien, wo man wichtige Standards zur Bekämpfung von Cybercrime mitgestaltet.
Rund 100 Expert:innen aus allen relevanten Bereichen, wie europäischen Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwaltschaften und Forschungseinrichtungen, nutzten das Netzwerk-Treffen zum Austausch über neue Methoden in der Bekämpfung von Cyberverbrechen und zeigten einige der aktuellen Herausforderungen auf. Wesentliche Fortschritte machte man in den letzten Jahren bei der Abwehr der Bedrohungen. Doch es bestehen nach wie vor viele Herausforderungen, beispielsweise bei „Frauds“ im IoT-Sektor und der forensischen Arbeit zur Auswertung von digitalen Daten auf Mobilgeräten und in Fahrzeugen. Auch widmeten sich die Teilnehmenden dem Thema des gezielten Einsatzes von Künstlicher Intelligenz gegen Cyberkriminalität.
„Es besteht noch großer Bedarf bei der Verbesserung des Wissens und der Kompetenzen für die Bekämpfung der Cyberkriminalität. Ziel der jüngsten CYCLOPES-Veranstaltung in Wien war es, sowohl eine Plattform für die Präsentation der Ergebnisse europäischer Projekte sowie anderer Organisationen und Initiativen zu bieten als auch Informationen von den Teilnehmenden über ihre Bedürfnisse und Empfehlungen für künftige Aktivitäten einzuholen. Solche Treffen ermöglichen den Austausch von Wissen und Informationen mit anderen, die in der Bekämpfung der Cyberkriminalität arbeiten, ihre Vernetzung und den Aufbau von Kapazitäten in diesem Bereich“, weiß Rashel Talukder, Managing Director der Polnischen Plattform für Heimatschutz (PPHS) und Koordinator des CYCLOPES-Projekts.
Standardisierung: Identifikation von Umsetzungsmöglichkeiten
Auch die Motive für kriminelle Taten in der digitalen Welt wurden beleuchtet. Angesichts der vorhandenen Steigbügel für kriminelle Laufbahnen im Internet ist es entscheidend, dass die Strafverfolgungsbehörden dazu beitragen, Taten frühzeitig zu verhindern. End-to-End-Verschlüsselung sowie das Darknet bieten intransparente Kanäle oder Foren und ebnen hier kriminelle Laufbahnen. „Anonymität, die man im Netz auch 2024 noch genießen kann, macht rote Linien für viele unsichtbar. Der Schritt in die Kriminalität ist in der digitalen Welt damit für viele verlockend. Wir werden in den nächsten Jahren viele gesetzliche Transparenzmaßnahmen für ein Bewegen im Netz erleben. Austrian Standards hat als Standardisierungsorganisation mit Zugang zum internationalen und europäischen Standardisierungssystem die Aufgabe, fortlaufend Potentiale für die Standardisierung zu identifizieren. So ist gewährleistet, dass wichtige Standards initiiert werden und bereitstehen“, betont Valerie Höllinger, Austrian Standards-CEO und Gastgeberin des Events. Austrian Standards ist Teil des CYCLOPES-Konsortiums und hat die Leitung für das Arbeitspaket 4 „Standardization and Innovation Uptake“.
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